UDP [User Datagram Protocol]

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UDP steht für User Datagram Protocol und ist als Kernbestandteil der Internetprotokollfamilie ein Netzwerkprotokoll, welches den Versand von Datagrammen in IP-basierten Rechnernetzen ermöglicht. Das Protokoll gehört zur Transportschicht des ISO/OSI-Referenzmodells.

Entwickelt wurde UDP im Jahre 1980 von David P. Reed - standardisiert wurde es im RFC 768. Ziel des Protokolls war damals die Übertragung von Sprache in einem einfacheren Protokoll als das verbindungsorientierte TCP. Es sollte ausschließlich für die Adressierung-, nicht jedoch für die Sicherung der Datenübertragung zuständig sein und somit Verzögerungen bei der Sprachübertragung reduzieren.

Desweiteren handelt es sich bei UDP um ein verbindungsloses, nicht-zuverlässiges und ungesichertes Übertragungsprotokoll. Im Vergleich zu anderen Protokollen, wie beispielsweise TCP, wird von UDP nicht garantiert, dass ein gesendetes Paket auch sein Ziel erreicht und dass eine Reihe gesendeter Pakete auch seine Reihenfolge beibehält. Weiterhin sind gesendete Daten nicht vor der Manipulation bzw. Einsicht Dritter geschützt. Anwendungen die das Protokoll nutzen sollten daher gegenüber dem Auftreten solcher Probleme unempfindlich sein, oder selbst entsprechende Korrekturmaßnahmen ergreifen.

Die genannten Punkte bringen jedoch auch einige Vorteile mit sich: Kommunikationspartner können schneller mit dem Datenaustausch beginnen, da zuvor nicht erst eine Verbindung aufgebaut werden muss. Außerdem gibt es bei UDP den Vorteil geringer Übertragungsverzögerungsschwankungen, da verlorene Pakete nicht kurzzeitig die gesamte Übertragung pausieren, sondern lediglich die Qualität vermindern.

Anwendung findet UDP beispielsweise im Domain Name System bei der Namensauflösung. Auch VPN-Verbindungen, sowie das Audio- und Video-Streaming stellen sinnvolle Anwendungsgebiete des Protokolls dar.

Kategorien: Informatik, Netzwerke
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Joel Benseler

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