Konfiguration Hostname/Namensservice
In diesem Beitrag lernen Sie die Grundlagen zur Konfiguration von Hostname und Namensservice mit den Dateien /etc/hostname, /etc/hosts und /etc/resolv.conf kennen. Desweiteren wird auf den sogenannten FQDN und die Anpassung dieses Namens unter UNIX-/Linux- Betriebssystemen eingegangen.
Der Hostname
Jeder Rechner wird durch einen einzigartigen kanonischen Hostnamen identifiziert, welcher unter Linux/UNIX in der sogenannten /etc/hostname gespeichert wird. Der Hostname wird von dem Kernel mithilfe von Initialisierungsskripten bekanntgegeben.
Hostname ausgeben
Mit dem Befehl hostname können Sie den Hostnamen einsehen:
hostname
Hostname ändern
Eine Änderung des Hostnamen ist mit dem gleichnamigen Befehl temporär möglich:
hostname [Neuer Hostname]
Da jede Linux Distribution während des Bootvorganges ein bestimmtes Skript ausführt, um den Hostnamen auf den in einer bestimmten Konfigurationsdatei gesetzten Wert zu setzen, wird er nach einem Reboot wieder auf den alten Wert zurückgesetzt. Bei der genannten Konfigurationsdatei handelt es sich um die sogenannte /etc/hostname. Für eine permanente Änderung des Hostnamen müssen Sie diesen daher zusätzlich in diese Datei eintragen. Öffnen Sie dazu die /etc/hostname mit einem Texteditor wie nano:
nano /etc/hostname
Anschließend können Sie den hier eingetragenen Hostnamen durch Ihren neuen Hostnamen ersetzen.
Nach Abschluss dieser Eintragung ist es notwendig, den in dem FQDN enthaltenen Hostnamen zu ändern. Im Folgenden wird beschrieben, wie Sie die nötigen Anpassungen an dem FQDN vornehmen.
Der FQDN
Der FQDN setzt sich aus dem Hostnamen und dem Domainnamen zusammen und wird in der /etc/hosts festgelegt.
FQDN ausgeben
Er lässt sich mit dem Befehl hostname und der Option -f bzw. --fqdn ausgeben:
hostname --fqdn
FQDN ändern
Um den FQDN festzulegen oder, beispielsweise nach einer Änderung des Hostnamen, anzupassen, öffnen Sie die /etc/hosts mit Ihrem Texteditor:
nano /etc/hosts
In der /etc/hosts müssen Sie nun entweder einen neuen Eintrag anlegen, oder den bereits vorhandenen Eintrag anpassen: Nach der IP-Adresse folgt der FQDN aus Host- und Domainname und schließlich noch einmal der Hostname. Wenn der Eintrag bereits vorhanden ist, ersetzen Sie die beiden Vorkommnisse des alten Hostnamen nun mit Ihrem neuen Hostnamen.
In diesem Fall wird der FQDN des Hosts 'hellix' (2) für die IP-Adresse 127.0.1.1 auf hellix.sesam.de (1) gesetzt. Der Aufbau von Einträgen in der /etc/hosts wird in den folgenden Abschnitten noch genauer behandelt.
Namensauflösung
Linux bzw. UNIX-Betriebssysteme greifen auf ein modulares System zur Namensauflösung zurück. So können verschiedene Informationsquellen verwendet werden, welche unter dem Eintrag "hosts" in der sogenannten /etc/nsswitch.conf aufgeführt sind. Der folgende Eintrag gibt die Standard-Reihenfolge für die Namensauflösung an:
hosts files dns
Demnach wird das System zunächst in der /etc/hosts (files) und anschließend bei den eingetragenen DNS-Nameservern (dns) nachsehen.
Die /etc/hosts
Die Datei /etc/hosts wird meist dann verwendet, wenn es im lokalen Netzwerk keinen DNS-Server gibt oder aber um bestimmten Verkehr umzuleiten. Dies ist möglich, da Anwendungen vor der Durchführung einer DNS-Anfrage zunächst dort nachsehen.
Die /etc/hosts stellt eine kleine Tabelle dar, welche auf jeder Zeile Eintragungen enthält, die IP-Adressen und Hostnamen von Rechnern einander zuordnet. Es folgt der Aufbau eines typischen Eintrags in der /etc/hosts:
Das folgende Beispiel verdeutlicht die Anwendung der /etc/hosts in einem kleinen Netzwerk:
Beispiel: /etc/hosts
Inhalt /etc/hosts:
127.0.0.1 localhost
127.0.1.1 hellix
192.168.0.2 hellix.sesam.de hellix
192.168.0.3 hellberg.sesam.de hellberg
Bedeutung:
Der lokale Rechner hellix kann mithilfe der Eintragungen in der /etc/hosts den Rechner hellberg über seinen Namen 'hellberg.sesam.de' ansprechen. Damit auch der Rechner hellberg den Rechner hellix über den Namen 'hellix.sesam.de' ansprechen kann, die Namensauflösung also in beide Richtungen funktioniert, müssen die Einträge der /etc/hosts auf allen Rechnern im Netzwerk vorhanden sein.
Konfiguration von DNS-Servern
DNS ist ein verteilter und hierarchisch aufgebauter Dienst, welcher menschengerechten Namen, wie beispielsweise 'profi-tutorials.de' ihre IP-Adresse zuordnet und umgekehrt. Für den Zugriff auf DNS Informationen müssen die jeweiligen DNS-Server in der sogenannten /etc/resolv.conf aufgelistet werden.
Nameserver bzw. DNS-Server werden mit der Option "nameserver" in die /etc/resolv.conf aufgenommen. Jeder Nameserver bekommt dabei seine eigene Zeile. Ein typischer Nameserver-Eintrag sieht dann folgendermaßen aus:
nameserver [IP-Adresse]
Beachten Sie hierbei jedoch, dass die /etc/resolv.conf in vielen Fällen automatisch durch den sogenannten NetworkManager verwaltet und gegebenenfalls überschrieben wird. In solchen Fällen wird Ihnen der Kommentar '# Generated by NetworkManager' an oberster Stelle angezeigt. Schließlich ist auch eine automatisierte Konfiguration über DHCP möglich.
Beispiel: Nameserver in der /etc/resolv.conf
Code:
nameserver 212.82.225.7
nameserver 212.82.226.212
Bedeutung:
Bei der Namensauflösung über DNS werden die beiden Nameserver in der Reihenfolge abgefragt in der sie aufgelistet sind. In diesem Fall wird also zunächst eine Anfrage an '212.82.225.7' gesendet. Ist die Namensauflösung erfolglos, so wird der nächste Eintrag der /etc/resolv.conf abgefragt - hier ist das der Nameserver '212.82.226.212'.
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