Der Befehl tree

In diesem Beitrag lernen Sie den Befehl tree kennen, welcher unter UNIX- / Linux-Betriebssystemen verwendet wird, um die Inhalte von Verzeichnissen rekursiv als Baumstruktur auszugeben. Die Hierarchie der Verzeichnisse wird dadurch deutlich sichtbar gemacht. Er unterscheidet sich insofern von Befehlen wie ls, die die Inhalte von Verzeichnissen nur untereinander auflisten.

Allgemeine Syntax

Die allgemeine Syntax von tree lautet wie folgt:

tree [Optionen] [Verzeichnis(e)]

Wird tree ohne jegliche Optionen und ohne Angabe eines Verzeichnisses aufgerufen, dann gibt der Befehl die im aktuellen Arbeitsverzeichnis und Unterverzeichnissen enthaltenen Dateien als Baumstruktur aus. Bei Angabe eines oder mehrerer Verzeichnisse gibt tree nacheinander die Inhalte von jedem angegebenen Verzeichnis aus. Am Ende der Ausgabe ist standardmäßig die Gesamtzahl der ausgegebenen Dateien und / oder Verzeichnisse abzulesen.

Wichtige Optionen

Einige der wichtigsten Optionen des Befehls tree werden im Folgenden vorgestellt.

-a - Alle Dateien ausgeben

Standardmäßig werden versteckte Dateien (Dateiname beginnt mit einem Punkt ".") nicht ausgegeben. Bei Verwendung der Option -a gibt tree alle Dateien aus.

tree -a [Verzeichnis(e)]

-d - Nur Verzeichnisse ausgeben

Bei Verwendung der Option -d werden nur Verzeichnisse ausgegeben.

tree -d [Verzeichnis(e)]

-l - Symbolischen Links folgen

Die Option -l führt dazu, dass tree symbolischen Links folgt, wenn diese auf Verzeichnisse zeigen. Die symbolischen Links werden dann so behandelt, als handele es sich um Verzeichnisse. Symbolische Links, die in Rekursion resultieren, werden möglichst vermieden.

tree -l [Verzeichnis(e)]

-L - Tiefe festlegen

Die maximale Tiefe der auszugebenden Baumstruktur wird mit der Option -L festgelegt.

tree -L [Maximale Tiefe] [Verzeichnis(e)]

-P - Mit Wildcard-Muster filtern

Mithilfe der Option -P lassen sich nur solche Dateien ausgeben, dessen Namen mit einem angegebenen Wildcard-Muster übereinstimmen. Es ist zu beachten, dass die Option -a verwendet werden muss, wenn auch solche Dateien berücksichtigt werden sollen, die mit einem Punkt "." beginnen.

tree -P [Muster] [Verzeichnis(e)]

Die folgenden Wildcard-Operatoren sind verfügbar:

-I - Mit Wildcard-Muster invers filtern

Mit der Option -I können nur solche Dateien ausgegeben werden, dessen Namen dem angegebenen Wildcard-Muster entsprechen. Es sind dieselben Wildcards verfügbar, wie bei der Option -P.

tree -I [Verzeichnis(e)]

-p - Dateityp und -rechte ausgeben

Die Ausgabe von Dateityp und -rechten zu jeder Datei (bzw. jedem Verzeichnis) ist mit der Option -p möglich.

tree -p [Verzeichnis(e)]

-u - Benutzer ausgeben

Die Option -u ermöglicht die Ausgabe des Benutzers zu jeder Datei (bzw. jedem Verzeichnis).

tree -u [Verzeichnis(e)]

-g - Gruppen ausgeben

Mit der Option -g kann jeweils für jede Datei auch die Gruppe mit ausgegeben werden.

tree -g [Verzeichnis(e)]

-s - Kapazitäten ausgeben

Unter Angabe der Option -s gibt tree die Kapazitäten der Dateien und / Verzeichnisse in Bytes aus.

tree -s [Verzeichnis(e)]

-h - Menschenlesbare Kapazitäten

Ähnlich wie mit der Option -s lassen sich auch mit -h die Kapazitäten ausgeben. Hier werden sie jedoch in einem besser menschenlesbaren Format in Kilobytes (K), Megabytes (M), Gigabytes (G), Terabytes (T), Petabytes (P) oder Exabytes (E) ausgegeben.

tree -h [Verzeichnis(e)]