Der Befehl sync

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Daten werden zugunsten der Performance nicht direkt in den persistenten Speicher geschrieben. Stattdessen erfolgt dies zunächst in einen Schreibpuffer im RAM des Rechners und anschließend, verzögert, von dort in den persistenten Speicher. Verschiedene Faktoren, wie etwa die Datenmenge oder die Konfiguration des Kernels, beeinflussen, ob und wann dieses Synchronisierung geschieht. An dieser Stelle setzt der in diesem Beitrag behandelte Befehl sync an: Er wird unter UNIX- / Linux-Betriebssystemen eingesetzt, um das Schreiben von Daten aus dem Schreibpuffer des Linux-Kernels auf den Datenträger, also den persistenten Speicher, manuell auszulösen.

Beim kontrollierten Herunterfahren sowie beispielsweise auch beim Aushängen eines Datenträgers wird der Schreibpuffer normalerweise automatisch auf den Datenträger geschrieben - entsprechend ist die Verwendung des Befehls sync im Normalbetrieb nur selten notwendig.

Da der Befehl Teil des Pakets coreutils ist, ist er in der Regel auf allen Systemen vorinstalliert.

Allgemeine Syntax

Die allgemeine Syntax des Befehls sync lautet folgendermaßen:

sync [Optionen] [Datei(en)]

Bei Ausführung von sync ohne jegliche Optionen und ohne Angabe einer Datei werden alle zwischengespeicherten Schreibvorgänge in den persistenten Speicher synchronisiert. Werden dagegen eine oder mehrere Dateien angegeben, so werden nur diese abgeglichen.

Beispiel: sync ohne Optionen und ohne Datei

Eingabe:

sync

Bedeutung:

Die Ausführung des Befehls führt zur Synchronisierung aller Schreibvorgänge aus dem Schreibpuffer auf den Datenträger.

Beispiel: sync ohne Optionen und mit Datei

Eingabe:

sync /var/log/messages

Bedeutung:

Mit dem Befehl wird die Datei /var/log/messages synchronisiert.

Wichtige Optionen

Die wichtigsten Optionen des Befehls sync werden im Folgenden vorgestellt.

-d - Echte Dateidaten synchronisieren

Unter Verwendung der Option -d synchronisiert sync nur echte Dateidaten. Metadaten, die für die Nutzung der Datei nicht erforderlich sind, werden nicht bzw. erst später synchronisiert.

sync -d [Datei(en)]
Beispiel: Option -d

Eingabe:

sync -d /home/hellberg/befehl-top.txt

Bedeutung:

Hier wird nur die Datei /home/hellberg/befehl-top.txt synchronisiert, wobei unwichtige Metadaten zunächst nicht berücksichtigt werden.

-f - Dateisysteme synchronisieren

Die Option -f kann angegeben werden, um die Dateisysteme zu synchronisieren, die die Dateien enthalten.

sync -f [Datei(en)]
Beispiel: Option -f

Eingabe:

sync -d /home/hellberg/profi-tutorials/hellberg.txt

Bedeutung:

Dieser Befehl führt bei seiner Ausführung zur Synchronisierung des Dateisystems, in welchem die angegebene Datei /home/hellberg/profi-tutorials/hellberg.txt enthalten ist.

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Joel Benseler

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