XFS

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XFS ist ein 64-Bit Journaling-Dateisystem, welches im Jahr 1993 von dem Unternehmen Silicon Graphics (SGI) für UNIX-Betriebssysteme entwickelt wurde. XFS war das Standard-Dateisystem in dem ebenfalls von SGI entwickelten IRIX-Betriebssystem und wurde im Jahr 2001 auf den Linux Kernel portiert. Seit Juni 2014 wird XFS von den meisten Linux-Distributionen unterstützt, von denen einige es auch als Standard-Dateisystem einsetzen.

Primäres Ziel von XFS war eine gute Skalierbarkeit sowie eine hohe Performance für Serversysteme - zugleich jedoch auch gute Eignung für den Einsatz in Desktop-Systemen. XFS zeichnet sich besonders bei der Ausführung paralleler I/O-Operationen aus, da sein auf Belegungsgruppen (Allocation Groups) basiertes Design eine sehr hohe Skalierbarkeit von I/O-Threads, der System-Bandbreite, Dateigröße und Kapazität des Dateisystems selbst ermöglicht.

Datenkonsistenz erreicht XFS durch den Einsatz von Metadaten-Journaling und die Unterstützung von Schreibsperren (Write Barriers). Die Reservierung von Speicher erfolgt über Extents mit Datenstrukturen, die in B+-Bäumen gespeichert sind - dies ermöglicht die Suche nach freien Speicherbereichen, vermeidet Fragmentierung und erhöht die Gesamtperformance des Dateisystems, vor allem beim Umgang mit großen Dateien. Eine verzögerte Speicherbelegung hilft zusätzlich dabei, mögliche Fragmentierung zu verhindern.

Einzigartig für XFS ist die Vorab-Zuweisung von I/O-Bandbreite mit einer zuvor festgelegten Geschwindigkeit - dieses Feature eignet sich besonders für Echtzeitanwendungen, wird jedoch ausschließlich von IRIX und mit spezieller Hardware unterstützt.

Kategorien: Informatik
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Joel Benseler

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