FTP [File Transfer Protocol]

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FTP steht für File Transfer Protocol und ist ein Protokoll zur Dateiübertragung über IP-Netzwerke. Das im RFC 959 von 1985 spezifizierte zustandsbehaftete Netzwerkprotokoll ist Teil der Internetprotokollfamilie und liegt als solches in der Anwendungsschicht des ISO/OSI-Referenzmodells.

Anwendung findet FTP bei der clientgesteuerten Übertragung von Dateien zwischen zwei FTP-Servern oder der Übertragung von Dateien von einem Client auf einen Server und umgekehrt. Neben der Dateiübertragung unterstützt FTP auch die Umbenennung und Löschung von Dateien sowie das Anlegen und Auslesen von Verzeichnissen und Ihren Inhalten.

FTP basiert auf einer Client-Server-Architektur mit getrennten Steuer- und Datenverbindungen zwischen Client und Server. Eine Sitzung wird gestartet, indem eine TCP-Verbindung vom Client zum Control-Port des Servers aufgebaut wird - hierbei wird standardmäßig der Port 21 verwendet. Die Authentifizierung erfolgt mithilfe eines Klartext-Anmeldeprotokolls, normalerweise in Form eines Benutzernamen und Passwort, kann jedoch auch anonym erfolgen, wenn der Server entsprechend konfiguriert ist. Für eine solche Verbindung wird FTP oft mit SSL bzw. TLS gesichert (FTPS). Eine sichere Alternative zu FTP ist außerdem SFTP.

Erste FTP-Client-Anwendungen waren Befehlszeilenprogramme, welche entwickelt wurden, bevor Betriebssysteme über graphische Benutzeroberflächen verfügten und werden auch heute noch mit den meisten Windows und UNIX- bzw. Linux-Betriebssystemen ausgeliefert. Seither wurden viele verschiedene FTP-Clients und -Server entwickelt - in vielen Fällen wird FTP auch in Produktivitätsanwendungen, wie beispielsweise HTML-Editoren, integriert.

Kategorien: Informatik, Netzwerke
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Joel Benseler

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