Test Canon EOS 1-DX Mark III

Die brandneue Canon EOS-1D X Mark III ist super geeignet für Sport- und Actionfotografen und natürlich auch für Wildlifefotographie. Sie ist extrem schnell und extrem ausdauernd bei Foto-Serien, mit einem extrem schnell reagierenden und super genau arbeitenden Autofokus. Selbst bei sehr wenig Licht liefert der neue 20-Megapixel-Sensor Aufnahmen in Spitzenqualität. Doch die EOS-1D X Mark III bietet auch einiges beim Filmen – wobei wir diesen Bereich erst einmal nicht schwerpunktmäßig behandeln. Es besteht aber z.B. die Möglichkeit, Videos mit noch höherer Auflösung (5,5K) und im RAW-Format aufzunehmen.  

Die wohl am häufigst genannten "Nachteile" sind wohl das relativ hohe Gewicht der Canon 1-DX Mark III und natürlich der stolze Preis. Wir sind jedoch der Meinung, das ein hoher Preis für ein absolutes Spitzenprodukt im Profi-Bereich durchaus gerechtfertigt ist. Wir haben mit einigen Vorgängermodellen auch fast ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Zudem befinden wir das ganze "Ökosystem" von Canon, angefangen bei der Software, den Tutorials, den Tipps und Tricks, den umfänglichen Möglichkeiten bei der Objektiv- und Zubehörauswahl und vor allen Dingen den super Support vom CPS  einfach sehr gut und gelungen!

Die EOS-1 Kameras gibt es schon seit 30 Jahren und stellen die Profi-Topmodelle von Canon dar. Seit schon einigen Jahren sind es digitale Kameras. Ab dem Jahre 2012 verwendet Canon den Zusatz X im Namen – was für  "extrem schnell" stehen soll. Die Canon EOS-1D X Mark III ist dabei die dritte X-Variante, die jetzt die EOS-1D X Mark II ablöst. Sie setzt aktuell den Massstab für das aktuell technisch machbare bei Profi-Spiegelreflexkameras!

Canon EOS-1D X Mark III: Heavy Metal

Die Vorderseite der EOS-1D X Mark III ähnelt dem Vorgänger sehr, nur beim Schriftzug steht jetzt Mark III. Die Unterschiede sind auf den ersten Blick nicht leicht zu erkennen. Das ist aber auch gut so, denn Canon setzt hier auf Bewährtes, so dass Profis sich gleich wieder gut und schnell zurechtfinden können. Auch die Rückseite samt der meisten Bedienelemente bleibt weitgehend unverändert – für die Hauptzielgruppe der Profikamera, Profi-Sportfotografen, ein wichtiger Faktor, da sie kaum umlernen müssen. Auch der Akku, ein Canon LP-E19 bleibt gleich, hält aber dank neuer, sparsamer Elektronik länger. In den Tests schafft die EOS-1D X Mark III damit über 1.500 Fotos mit einer Akkuladung!! Bei der typischen Nutzung einer solchen Top-Profikamera – der Serienbildfotografie – dürfte der Akku aber noch deutlich mehr als 3.000 Fotos mit einer Akkuladung ermöglichen. Auch beim Filmen soll der der Akku sehr lange durchhalten (bis zu 5 Stunden), das haben wir jedoch noch nicht ausprobieren können. 

Ganz neue Wege geht Canon mit der EOS-1D X Mark III bei der Steuerung des Autofokus-Messpunkts. Neben dem üblichen Joystick gibt es noch einen optischen Sensor in der AF-On-Taste. Das funktioniert ähnlich wie ein Touchpad: Durch Wischen über den Sensor wird der Messpunkt bewegt. Das ist nur ganz am Anfang etwas ungewohnt, dann aber echt klasse, weil es viel schneller geht! Anders als bei einem Touchpad funktioniert das sogar auch, wenn man Handschuhe trägt. Das ist durch die Verwendung eines optischen Sensors möglich. Die EOS-1D X Mark III hat zwar 90 Gramm gegenüber dem Vorgänger abgespeckt, bleibt aber natürlich trotzdem eine echte robuste Spiegelreflexkamera. Mit Akku und Speicherkarte, aber ohne Objektiv, wiegt sie ca. 1.440 Gramm. Zusammen mit dem vergleichweise leichten Profi-Zoom EF 24-105mm f4 L IS USM II bringt sie dann ca. 2.250 Gramm auf die Waage.

Canon EOS-1D X Mark III: Noch besser!!!

Die EOS-1D X Mark III hat einen neuen Bildsensor mit der gleichen Auflösung (5472x3648 Pixel) wie beim Vorgänger, aber lichtempfindlicher. Dazu kommt ein neuer Bildprozessor (DIGIC X) mit deutlich mehr Power. Die Kombi überzeugt in allen Bereichen mit detailreichen und knackig scharfen Bildern, vor allem bei wenig Licht und mit hoher ISO-Einstellung gehört die EOS-1D X Mark III zum Besten, was es im Moment zu kaufen gibt. Wir werden dann entsprechende Bilder und Beispiele nach und nach in weiteren Beiträgen zeigen. ISO 6400 sieht beispielsweise selbst in der 100-Prozent-Ansicht kaum schlechter aus (minimaler Schärfeverlust, sehr geringes Rauschen) als die Standardeinstellung ISO 100. Nach ersten Tests gelingen selbst mit ISO 25.600 und 51.200 gelingen noch sehr ansprechende Fotos. Weiterer praktischer Nutzen des neuen Prozessors: Die EOS-1D X Mark III kann Fotos auch im HEIF-Format (High Efficency Image Format, hocheffizientes Bildformat) aufnehmen, das eine höhere Bildqualität als JPEG-Bilder ermöglicht, die aber im Gegensatz zu RAW-Aufnahmen nicht erst "entwickelt" werden müssen. Dieses Format ist echt innovativ  - Apple verwendet es im iPhone - es benötigt vor allen Dingen weniger Speicherplatz bei besserer Qualität als das in die Jahre gekommene JPEG-Format.

Canon EOS-1DX Mark III: Superschnell

Das Serienbildtempo ist bei der  EOS-1D X Mark III noch einmal gestiegen: Beim Fotografieren durch den sollen bis zu 16 Bilder pro Sekunde möglich sein  – selbstverständlich mit Anpassung der Belichtung und sehr genauer Schärfenachführung durch den starken Autofokus. Im LiveView sind sogar bis zu 20 Bilder pro Sekunde möglich – das schaffen im Vollformat aktuell im Wettbewerb nur die Systemkameras Sony Alpha 9 und Sony Alpha 9 II, die dazu aber zum elektronischen Verschluss umschalten müssen. Die EOS-1D X Mark III legt dieses extreme Tempo auch mit dem mechanischen Verschluss hin – mit weniger Problemen bei der Belichtung wie Streifenbildung bei Kunstlicht, die bei elektronischen Verschlüssen auftreten kann. Dafür wurde von Canon die komplette Mechanik in der Kamera neu konstruiert. Die EOS-1D X Mark III ist dadurch sogar noch etwas leiser geworden. Wer Serien mit vollem Tempo schießt, hat aber trotzdem sofort die Aufmerksamkeit seiner Umgebung. Das ist einfach immer ein  besonderes Gefühl, wenn man mit einer EOS 1-D X Serienbilder macht 🙂 Für eine größere Ausdauer bei Serien sorgt ein neuer Speicherkartentyp: Die EOS-1D X Mark III kommt mit zwei Steckplätzen für CFexpress-Karten wie die Sandisk Extreme pro CFexpress. Selbst nach ein paar Hundert Fotos reicht es, den Finger kurz vom Auslöser zu nehmen und die Kamera ist sofort wieder aufnahmebereit - einfach genial!!! Und unterwegs sind die Bilder sehr schnell von der Kamera überspielt, durch den schnellen USB-Anschluss (USB 3.1 Typ C).

Canon EOS-1D X Mark III: Ultrascharf

Wichtigste Funktion bei einer Kamera für Profi-Sportfotografen ist neben einem sehr hohen Serienbildtempo ein extrem schneller Autofokus, der die Schärfe sehr genau nachführt. Schon der Vorgänger gehörte zu den besten Kameras der Welt, da war nur eine Kamera noch ein Quäntchen besser: die Nikon D5. Für die EOS-1D X Mark III hat Canon daher alle Register gezogen: Mit deutlich feineren AF-Sensoren, die eine 28-mal höhere Auflösung haben, und mit einer aufwendigeren Berechnung des Autofokus, der sich an die Gewohnheiten des Fotografen anpasst und dabei auch Techniken aus der KI (künstliche Intelligenz) wie Deep Learning einsetzt. Der neue Autofokus bietet auch mehr Messfelder, insgesamt 191 sind auswählbar. Der enorme Aufwand bringt auch Topleistungen: Im Test hatte die EOS-1D X Mark III bei Tageslicht schon nach 0,10 Sekunden ausgelöst, bei Schummerlicht nach 0,11 Sekunden – beides neue Rekordmarken für eine Spiegelreflex. Und selbst bei sehr wenig Licht lässt das Tempo kaum nach. Für Sportfotografen ist die EOS-1D X Mark III daher erste Wahl, ob Nikon mit der D6 gegenhalten kann, muss der kommende Test zeigen.

Canon EOS-1D X Mark III: gutes Video

Video in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde konnte schon die vorherige Kamera. Die EOS-1D X Mark III bringt noch zusätzliche Profi-Funktionen mit, so kann sie beispielsweise im Log-Format mit 10 Bit (statt der üblichen 8 Bit) filmen. Das sorgt für sehr kontrastreiche Motive und mehr Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung beim Color Grading am PC. Die EOS-1D X Mark III kann auch Videos im RAW-Format aufnehmen – ohne zusätzlichen Recorder; sie landen auf der Speicherkarte der Kamera. Hier werden jetzt ultraschnelle CFexpress-Karten dafür verwendet. Videos im RAW-Format nimmt die EOS-1D X Mark III mit der vollen Sensorauflösung in 5,5 K mit 5472x2886 Pixel auf. Nur oben und unten fehlt etwas Bild (wegen des anderen Seitenverhältnisses von 17:9 wie bei Cinema 4K). Die RAW-Videos brauchen allerdings durch die extrem hohe Datenrate von bis zu 2.600 Megabit pro Sekunde natürliche enorm viel Speicherplatz. In der größten Auflösung benötigt dann eine Minute Video 18,7 Gigabyte. Es gibt jedoch eine Einschränkung beim Filmen: Der Dual-Pixel-Autofokus funktioniert nur bis zur 4K-Auflösung und dann auch nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Mit der Standardeinstellung stellt die EOS-1D X Mark III zügig und mit weichem Übergang scharf – der Autofokus arbeitet aber nicht ganz so schnell wie beim Fotografieren. Hier wird wieder einmal sehr deutlich, dass die Canon 1-DX Mark III eben für Profi-Fotografen und nicht primär als Videokamera entwickelt und gebaut wurde. Aber natürlich sehen die Videos in 4K bei der Canon richtig gut aus – erreichen aber nicht ganz die Detailgenauigkeit und Schärfe von speziellen Video-Top-Kameras .

Canon EOS-1D X Mark III: Mit WLAN

Viele Profi-Kameras haben bzw. hatten kein WLAN eingebaut – die massiven Metallgehäuse schirmten Funksignale zu stark ab. Canon hat bei der EOS-1D X Mark III über dem Sucher eine kleine Lücke im Metall gelassen, so dass sich dort die Antennen für WLAN, Bluetooth und GPS finden. Die Kamera kann also auch ohne Smartphone-Unterstützung die Ortsdaten in die Fotos schreiben und kann per WLAN und Bluetooth Verbindung zum Smartphone halten. Die extra App Camera Connect (für Android und iOS) kann die EOS-1D X Mark III sehr umfangreich fernsteuern – selbst manuelles Scharfstellen damit möglich. Einfacher und leichter zu benutzen geht es kaum noch, denn die Kamera hält eine Dauerverbindung per Bluetooth und schaltet zum Fernsteuern automatisch auf WLAN um. Eine sehr gute Lösung, denn ein Fingertipp aufs Smartphone-Display reicht aus. Für größere Datenmengen der Kamera, kann wahlweise eine eingebaute Netzwerkschnittstelle oder der WLAN-Adapter WFT-E9 (extra) verwendet werden. Der WFT-E9 bietet bis zu 150 Meter Reichweite und mehr Geschwindigkeit dank WLAN-ac-Technik.

Canon EOS-1D X Mark III: Fazit

Die Canon EOS-1D X Mark III ist tatsächlich ein Traum für Sport- und Actionfotografen / Wildlifefotografie, den wir uns erfüllt haben. Sie ist extrem schnell und extrem ausdauernd bei Foto-Serien, mit einem extrem schnell reagierenden und super genau arbeitenden Autofokus. Selbst bei sehr wenig Licht liefert der neue 20-Megapixel-Sensor Aufnahmen in Spitzenqualität. Doch die EOS-1D X Mark III bietet auch einiges beim Filmen – wobei wir diesen Bereich erst einmal nicht schwerpunktmäßig behandeln. Es besteht aber z.B. die Möglichkeit, Videos mit noch höherer Auflösung (5,5K) und im RAW-Format aufzunehmen. 

Die wohl am häufigst genannten "Nachteile" sind wohl das relativ hohe Gewicht der Canon 1-DX Mark III und natürlich der stolze Preis. Wir sind jedoch der Meinung, das ein hoher Preis für ein absolutes Spitzenprodukt im Profi-Bereich durchaus gerechtfertigt ist.


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Günther Hellberg

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